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Voll - Voller - Kliniktasche?


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Im dritten Trimester kommt das Thema der Kliniktasche auf. Nach dem Motte „All Zeit bereit“ bist im Mutterschutz und du scrollst durch SozialMedia. Und da wird dir die Story von der Hochschwangeren gezeigt die einen Koffer packt, als ob sie für 3 Wochen verreist und mehrere Jahreszeitzonen kreuzen wird. Panik breitet sich aus, dein Nestbautrieb wird in alarmbereitschafft versetzt und du brichst in Tränen aus. Klingt übertrieben? War bei mir so. Doch was erwartet einen in der Klinik? Was braucht man wirklich?


Nach Meinung von SocialMedia

„Sei auf alles vorbereitet“ ist hier oft das Motto. Solltest du bereits recherchiert haben, dann gibt es seitenweise Aufzählungen über notwendige Sachen. Vorlagen zum Ausdrucken, Onlinevorlagen zu bearbeiten und abheften. Riesige Koffer werden gepackt, alles perfekt drapiert und farblich aufeinander abgestimmt. Es kam mir zwischenzeitlich so vor, dass davon ausgegangen werden muss, dass einem nur ein leeres Zimmer dahingestellt wird und alles andere selbst mitgebracht werden muss. Und auch wenn unser (gesetzliches) Gesundheitssystem etwas abgebaut hat, so schlimm ist es noch nicht.


Meine persönliche Erfahrung zum Inhalt der Kliniktasche

Meine Tasche stand schon Wochen vorher gepackt. Es war eher ein kleiner Rucksack und der Inhalt war nur ein Bruchteil der ganzen Listen. Davon habe ich genau 3 Sachen gebraucht: Die Dokumente, Klamotten für mich zum nach Hause fahren und Klamotten nach Hause für mein Kind.

Es ist abhängig davon, wo du entbindest, aber in der Regel ist man dort auf eine Geburt und die unmittelbare Zeit danach vorbereitet.

Ich habe in einer Klinik mit eigener Geburtsstation entbunden. Mal ganz abgesehen davon, dass du die Augen nicht von diesem kleinen Wesen wenden kannst, bist du kaum in der Lage dich da zu stylen oder (nach einer natürlichen Geburt) zu sitzen oder schmerzfrei auf die Toilette zu gehen. Ich für meinen Teil bin die ganze Zeit im Patientenkittel gewesen. Die sehr dehnbare und nirgendwo drückende Netzunterhose habe ich geliebt. Einige sind mit nach Hause gekommen. Alle Mamas schwärmen von ihnen. Für mein Wohl war gesorgt und die eingepackten Müsliriegel sind genauso wieder mit nach Hause gekommen. Selbst das Kind hat eigene Klamotten für den Krankenhausaufenthalt bekommen. Nach drei Tagen ging es nach Hause und es gibt nichts, was ich vermisst hätte. Mein Mann hätte es aber auch notfalls direkt besorgen können.

Die Unterlagen (Geburtsurkunden und Stammbuch) haben wir gebraucht, weil im Krankenhaus selbst ein Standesbeamter saß und es dort möglich war die Geburtsurkunde zu beantragen.


Mein persönlicher Rat

Die Bedürfnisse in der Schwangerschaft, besonders zum Ende hin, entsprechen weder dem gesunden Menschenverstand noch sind sie rational. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. hinter einer perfekt gepackten Kliniktasche viel eher der Wunsch steckt die unkontrollierbare Situation ein stückweit kontrollieren zu können. Versuche dich selbst zu reflektieren und wenn dir die gepackte Kliniktasche ein Sicherheitsgefühl vermittelt, dann mach es. Wenn dir das ständige Umpacken ein gutes Gefühl gibt, dann mach es. Tu alles, was dir ein gutes Gefühl gibt, egal wie verrückt oder „lächerlich“ es sein mag. Du erschaffst gerade Leben, jedes gute Gefühl, das dir guttut, tut dem kleinen Wesen in dir gut.

Wenn ich also abschließend die eingangs gestellter Frage abschließend beantworten müsste, würde ich sagen, nimmt nach Hause Klamotten für dich und dein Kind mit, ggf. Unterlagen und einfach alles, was dich in dieser verrückten Situation sicher und gut fühlen lässt.

Mein Tipp: Informiere ich auf der Internetseite deines Entbindungsorts. Oft werden „Tage der offenen Tür“ angeboten oder Onlineführungen gezeigt. So kannst du dir alles schon einmal ansehen, deine Fragen stellen und so auch ein stückweit Sicherheit aufbauen. Die Geburt ist eine intensive Erfahrung und je sicherer du dich fühlst, desto mehr nimmt es dir die Angst.

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